Verantwortung

Umwelt

Wassermanagement

Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und verwenden Wasser möglichst sparsam. Unser Ziel ist es, Emissionen in Gewässer weiter zu verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie.

Evonik strebt konzernweit einen möglichst effizienten Umgang mit der Ressource Wasser an. Im Rahmen der Einführung des neuen Wasserziels fokussieren wir uns zunächst auf Standorte in für Wasserstress sensitiven Regionen. Unter Berücksichtigung klimatischer und sozioökonomischer Entwicklungsprojektionen
haben wir Standorte ermittelt, die in den nächsten 20 Jahren besonders von Wasserstress betroffen sein könnten. Durch Entwicklung standortspezifischer Maßnahmenpläne wollen wir hier qualifiziert Vorsorge treffen. Untersucht werden alternative Kühlsysteme oder Transportoptionen sowie Möglichkeiten der
Prozesswasserminderung. Um der besonderen Bedeutung von Süßwasser gerecht zu werden, berücksichtigen wir dabei Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser.

Evonik setzt Wasser vor allem zu Kühlzwecken, als Prozesswasser in der Produktion und zur Dampferzeugung in Kraftwerken ein. Um Frischwasser zu sparen, haben wir unter anderem Wasserverbundsysteme
mit verschiedenen abgestuften Wasserqualitäten eingerichtet. Wasser, das nicht mehr für Kühlzwecke geeignet ist, verwenden wir beispielsweise als Waschwasser für Filterspülungen oder Industriereinigungen. Darüber hinaus wird die Verdunstungsmenge der Kühlkreisläufe vielfach durch Kondensat oder genutztes Trinkwasser ausgeglichen. Bei der Betrachtung unseres Wasser-Fußabdrucks bleibt – in Übereinstimmung mit der ISO
14046 – die Meerwasserförderung für Kühlzwecke in unserer Methioninanlage in Singapur unberücksichtigt; gleichwohl weisen wir diese Wassermengen separat aus.

Ein wichtiges Element im Wassermanagement stellt die Wasserstressanalysedar. Wasserstress beschreibt einen Zustand, der nursprünglich die Auswirkungen von Wassermangel auf lebende Organismen wie beispielsweise Pflanzen beschreibt. Zunehmend wird der Begriff auch mit Blick auf die Wasserverfügbarkeit industrieller Prozesse verwendet.

Wasserbilanz

Mit unserer Wasserstressanalyse 2018 haben wir 107 Standorte hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit für die industrielle Nutzung in den nächsten zwei Dekaden untersucht. Auf vier Kontinenten wurden insgesamt 26 Evonik-Standorte mit Wasserknappheit identifiziert. Im Berichtsjahr haben wir aus diesen die am meisten betroffenen Standorte ausgewählt und Detailinterviews vor Ort geführt. Hierauf aufbauend sollen spezifische Maßnahmenpläne entwickelt werden.

Dem Gesamtwasserbezug von 534 Millionen m3 stehen 522 Millionen m3 Ableitung gegenüber. Der Verbrauch von Wasser hauptsächlich zur Deckung von Verdunstungsverlusten bedingt die Differenz (12 Millionen m3) zwischen Wasserförderung und -ableitung. Rund 97 Prozent (1.565 Millionen m3) des Gesamtwasserbedarfs inklusive Verbrauch) dienten der Kühlung bei Energieerzeugung und Produktion, lediglich 3 Prozent (52 Millionen m3) wurden für Prozesszwecke genutzt. Um den Kühlwasseranteil an der Gesamtwassernutzung zu ermitteln, wurden die Kreislaufkühlwassermengen und die Verdunstungsverluste mitberücksichtigt.