„Ich suche nach Lösungen, nicht nach Problemen“
Evonik ist ohne Innovationen undenkbar: Sie eröffnen Lösungen für Herausforderungen von morgen und erschließen neue Wachstumspotenziale. Umso spannender, den Menschen kennenzulernen, der bei Evonik Forschung und Entwicklung vorantreibt: Chief Innovation Officer (CIO) Andreas Fischer.
Was macht Sie zum perfekten Innovationstreiber?
Meine Familie kennt mich als passionierten Ausdauersportler, der sich mit Leidenschaft immer wieder neue Ziele steckt. Da gibt es schon Parallelen zu meiner Aufgabe als Chief Innovation Officer. Wir wollen Innovationsführer der chemischen Industrie werden, und dafür werden wir alles zusammenbringen, was Evonik an Innovationskraft zu bieten hat, ohne dabei die Nähe zu unseren Kunden und zu unserem Geschäft zu verlieren. Dabei nutzen wir den Antrieb, der uns alle verbindet: Leading beyond chemistry to improve life, today and tomorrow – dafür stehen wir, das ist unser Selbstverständnis.

ist seit dem 1. Juli 2020 neuer CIO bei Evonik. Der Diplom - Wirtschaftsingenieur hatte ab 1997 bei den Vorgängergesellschaften von Evonik Positionen im Vertrieb sowie in der Leitung verschiedener Geschäfts einheiten inne, u.a. die des Geschäftsgebiets Silica. Seit 2019 war er Mitglied der Geschäftsführung der Evonik Resource Efficiency GmbH.
Sie setzen auf gebündelte Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung. Welchen Stellenwert haben Innovationen für Evonik?
Der Wille zur Innovation ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses von Evonik. Wir investieren mehr als drei Prozent unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Unsere Innovationsaktivitäten konzentrieren wir seit einigen Jahren auf sechs Wachstumsfelder in attraktiven Märkten mit überproportionalen Wachstumsraten. Mit dieser Fokussierung wollen wir Antworten auf die großen gesellschaftlichen und ökologischen Fragen geben. Durch die Bündelung unserer Kräfte verzahnen wir wissenschaftliche Expertise mit Markt- und Kundennähe, um schneller zu neuen Anwendungen und Lösungen zu kommen.
Warum ist Ihnen die Nähe zum Kunden so wichtig?
Zuhören ist eine der wichtigsten, häufig unterschätzten Eigenschaften im Arbeitsleben. Im Vertrieb ebenso wie in Forschung- und Entwicklung gilt es, Bedürfnisse zu erkennen, offene Fragen zu identifizieren, Nutzen herauszuarbeiten. Ein Forschungserfolg ist dann wirklich gut, wenn der Kunde Nutzen zieht und das Produkt am Markt Erfolg hat. Nach meiner Überzeugung entstehen Innovationen, wenn es gelingt, sich in die Position des Kunden hineinzuversetzen. Oder noch besser: Bedürfnisse zu antizipieren, die sich der Kunde noch gar nicht bewusst gemacht hat.
Als CIO haben Sie es häufig mit komplexen, globalen Herausforderungen zu tun. Welche Erfahrungen helfen Ihnen dabei?
Von 2009 bis 2012 war ich als Leiter Inorganic Materials Asien in Shanghai – eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Mein Herz wird immer an China hängen, und noch heute empfinde ich ein Gefühl des „Nach Hause Kommens“, wenn ich in Shanghai lande. Was ich in China gelernt habe? Ich suche nach Lösungen und nicht nach Problemen, die eine Lösung unmöglich machen! Besonders die Zeit in einer anderen Kultur schult, die richtigen Prioritäten zu setzen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Ich bin beruflich stark gefordert, daher haben Gesundheit und Fitness einen festen Platz in meinem Alltag. Außerdem versuche ich, soviel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen.