Nahaufnahme einer spiralförmigen Ranke vor grünem Hintergrund

Circular Economy ermöglichen
We go beyond to close material cycles

Der sorgsame und effiziente Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Teil der DNA von Evonik. Deshalb arbeitet das Unternehmen im Circular Economy Program daran, für alle Materialien funktionierende Kreisläufe zu bilden. Ziel ist es, Ressourcen so lange wie möglich zu nutzen und die Produktion vom Einsatz fossiler Rohstoffe wie etwa Rohöl weitestgehend zu entkoppeln. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Zusammenarbeit mit Partnern.

Evonik weitet ihr Engagement für Lösungen in der Circular Economy im Rahmen eines neuen Programms deutlich aus. Das Circular Economy Program ist konzernweit angelegt und hat ein gemeinsames Ziel: ab 2030 mindestens eine Milliarde Euro zusätzlichen Jahresumsatz mit zirkulären Produkten und Technologien zu erwirtschaften.

Das Unternehmen sieht darin den Schlüssel für nachhaltiges Wachstum, das sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Zugleich engagiert sich Evonik im Rahmen des Programms dafür, den Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem zu ebnen. „Für eine erfolgreiche Circular Economy braucht es vor allem Teamwork“, sagt Programmleiter Patrick Glöckner. „Durch den Aufbau von Ökosystemen oder Partnerschaften entlang von Wertschöpfungsketten entwickeln wir funktionierende Kreisläufe.“

Nachhaltige Materialien für eine zirkuläre Automobilproduktion

Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt die Zusammenarbeit im Projekt „Future Sustainable Car Materials“ (FSCM), das vom Automobilhersteller BMW initiiert wurde. Darin bündeln insgesamt 19 Partner aus Industrie und Wissenschaft ihr Know-how, um neue Verfahren zur Nutzung nachhaltiger Materialien für eine zirkuläre Automobilproduktion zu entwickeln. Evonik unterstützt mit Spezialchemieexpertise in den Bereichen Kunststoffe und Additive. „Unsere Experten für das mechanische Recycling arbeiten eng mit Recyclern zusammen, um Methoden für das Aufreinigen von Kunststoffteilen wie zum Beispiel das Abtrennen von Lacken am Ende ihrer Nutzungszeit bereitzustellen“, erklärt Glöckner. „Außerdem entwickeln wir gemeinsam mit Compoundern Lösungen, um einen möglichst hohen Anteil an Kunststoffrezyklaten in neuen Automobilteilen einzusetzen.“

Aufgrund der hohen Komplexität des Automobilbaus sind die Beteiligten des FSCM-Projekts optimistisch, dass die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Industrieprodukte wie Nutzfahrzeuge, Elektro- und Haushaltsgeräte übertragen werden können. Zukünftige Kreislaufwirtschaftssysteme in der Wirtschaft könnten dadurch einen entscheidenden Impuls bekommen. Unterstützt wird das FSCM-Projekt vom deutschen Wirtschaftsministerium.

Aufnahme eines Mannes, der mit dem Zeigefinger der linken Hand auf die Stoßstange eines Autos deutet
Das Projekt „Future Sustainable Car Materials“ wurde von BMW initiiert. 19 Partner aus der Industrie und Wissenschaft – darunter auch Evonik – bündeln hier ihr Know-how, um eine zirkuläre Automobilproduktion zu entwickeln. 
Ein Becherglas mit einer rötlichen Flüssigkeit steht auf einer Laborwaage.
Ein wesentliches Element der Kreislaufwirtschaft ist die Wiederverwendung von Materialien. Beim De-Inking beispielsweise werden Druckfarben aus Kunststoffen entfernt.

Zahlreiche Produkte treiben Circular Economy bereits voran

Auch in anderen Wertschöpfungsketten trägt Evonik bereits heute zur Circular Economy bei. Beispiele sind alle Evonik-Produkte, die mit „eCO“ gekennzeichnet sind. Diese Kennzeichnung steht für Produkte, die auf Basis von zirkulären Rohstoffen hergestellt werden und über einen geringen Product Carbon Footprint verfügen.

Beispielsweise VESTAMID® eCO E40. Bei der Herstellung des Polyamid-12-Elastomers werden 50 Prozent der eingesetzten fossilen Rohstoffe durch einen zertifiziert massenbilanzierten Ausgangsstoff ersetzt, der durch chemisches Recycling aus Altreifen gewonnen wird. Bei der Produktion nutzt Evonik zudem ausschließlich regenerative Energien und reduziert somit den CO2-Fußabdruck um insgesamt 42 Prozent. „Die Formmassen werden seit mehr als 40 Jahren von namhaften Sportartikelherstellern geschätzt und etwa in Sportschuhsohlen eingesetzt“, sagt Florian Hermes, Head of Sustainable Business Solutions im Evonik-Geschäftsbereich High Performance Polymers. „Sie dienen als Beispiel, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren und wirtschaftlich sein kann.“

Außerdem setzt Evonik auf Additive, die die Effizienz und Ausbeute von Recyclingprozessen sowie die Qualität der Rezyklate verbessern. Das Evonik-Produkt-Portfolio TEGO® Cycle zum Beispiel hilft dabei, Energie beim mechanischen Kunststoffrecycling einzusparen, Geruch zu reduzieren und Druckfarben auf Verpackungen abzulösen. Darüber hinaus hat das Unternehmen sein Produktportfolio sogenannter Adsorbenzien der Marke CHLOROCEL® deutlich erweitert, um Verunreinigungen aus Pyrolyseölen auf Basis von Kunststoffabfällen zu entfernen. 

„Mit unserer Kompetenz in der Spezialchemie unterstützen wir unsere Kunden und Wertschöpfungskettenpartner bei der Transformation zu zirkulären Anwendungen, indem wir ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und die Qualität im Sinne des Design for Circularity verbessern.“

Lauren Kjeldsen, Sponsor Circular Economy Program

Eigene Technologien für das chemische Recycling von PET-Abfallströmen

Im Rahmen des Circular Economy Program will Evonik ihre Aktivitäten rund um Additive und Spezialitäten für die zirkuläre Wirtschaft weiter ausbauen. Zugleich plant das Unternehmen, verstärkt defossilierte Rohstoffe auf Basis von Rezyklaten, Biomasse und CO2 einzusetzen. Die Entwicklung eigener Technologien zum Schließen von Kreisläufen treibt das Unternehmen ebenfalls voran, zum Beispiel für das chemische Recycling von PET-Abfallströmen, die mechanisch nicht rezykliert werden können. Außerdem entwickelt das Unternehmen Technologien zur Nutzung von Kohlenstoffdioxid und biobasierten Rohstoffen als Feedstock.

„Wir wollen die gesamte Industrie zirkulär machen“, sagt Lauren Kjeldsen, Sponsor des Circular Economy Program und Mitglied des erweiterten Evonik-Vorstands. „Mit unserer Kompetenz in der Spezialchemie unterstützen wir unsere Kunden und Wertschöpfungskettenpartner bei der Transformation zu zirkulären Anwendungen, indem wir ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und die Qualität im Sinne des Design for Circularity verbessern.“


 

Fotos: iStock.com / Evonik Industries AG, Staudinger + Franke / Evonik Industries AG, Carsten Paul