Nachhaltigkeitsanalyse der Geschäfte 2.0

Dem wachsenden Interesse unserer Stakeholder an unternehmerischer Nachhaltigkeit entsprechen
wir mit umfassender Transparenz und fundierten Analysen. Darin berücksichtigen wir gleichermaßen
ökologische, soziale und ökonomische Effekte, um zu einer integrierten Betrachtung und Beurteilung
unserer Nachhaltigkeitsperformance beizutragen.

Nachhaltigkeitsanalyse der Geschäfte 2.0

Die Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte hat einen hohen Stellenwert bei der Verankerung von Nachhaltigkeit im Strategischen Managementprozess von Evonik. Die Methodik folgt dem Industriestandard zur Portfoliobewertung in der chemischen Industrie. Die in diesem Rahmen betrachteten Signalkategorien
erlauben uns künftig eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung entlang des EU-weiten Klassifikationssystems für nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeiten (Taxonomie).
Die umfassende Auswertung der betrachteten Nachhaltigkeitssignale gibt uns zusätzliche Rückschlüsse zur vorausschauenden Steuerung von einzelnen Produkten bis hin zu ganzen Geschäftsgebieten. Derzeit überführen wir die Schlussfolgerungen aus der Analyse in den Strategieprozess, um eine integrierte Steuerung über finanzielle und nichtfinanzielle Kennzahlen zu erreichen. Wir versprechen uns davon eine weiter verbesserte Beurteilung von Handlungsalternativen, Investitionsentscheidungen und Mittelallokationen in Planung und Portfoliosteuerung.Erstmals fließen damit Stakeholderanforderungen – zusammengefasst in
der Signalkategorie „Nachhaltigkeitsambitionen entlang der Wertschöpfungskette“ – unmittelbar in den Planungsprozess ein.´Die Erkenntnisse hieraus werden wir künftig auch in der Aktualisierung
unserer Wesentlichkeitsanalyse berücksichtigen.

Methodik

Im Zentrum unserer Nachhaltigkeitsanalyse stehen die vonEvonik als wesentlich identifizierten Marktsignale. Dazu zählen unter anderem künftige regulatorische Entwicklungen, ökologische und soziale Leistungen im Marktvergleich oder wesentliche Nachhaltigkeitsambitionen in unseren Märkten. Alle Marktsignale orientieren sich an dem Rahmenwerk für „Portfolio Sustainability Assessments (PSA)“ des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), an dessen Entwicklung Evonik von Anfang an beteiligt war. Eine Besonderheit dieses Ansatzes ist die differenzierte Betrachtung der jeweiligen Produkte in spezifischen Anwendungen und regionalen Kontexten (sogenannte „Product Application Region Combinations“, PARCs).
Für jede PARC erfassen wir auch Produktnutzungseffekte, die wir schrittweise stärker quantifizieren werden.

Prozessschritte der Nachhaltigkeitsanalyse 2.0

2019, haben wir In einem ersten Schritt sogenannte Product-Applilcation-Region-Combinations (PARCs) definiert

Im folgenden Schritt wurden die PARCS priorisiert.

Als Kriterien haben wir im Wesentlichen strategisch relevante Indikatoren – wie beispielsweise Umsatzwerte – herangezogen.

Der Fokus der Analyse lag auf den hoch priorisierten PARCs (Prio-A). Priorisierung und Auswahl erfolgten durch unsere operativen
Einheiten entsprechend der Bedeutung für Nachhaltigkeit und Geschäft.

Untersuchung der Prio-A-PARCs im Hinblick auf verschiedene Signalkategorien . Dazu zählen erwartete regulatorische Trends, relative ökologische und soziale Nachhaltigkeitsleistung – beispielsweise Energie- und Wassereinsparung, Senkung von CO2-Emissionen – sowie der Beitrag zu den SDGs.

Die Ergebnisse fließen in eine strukturierte Gesamtbewertung
der Nachhaltigkeitsperformance der Geschäfte ein, an deren Abschluss die Vergabe der Prädikate „Leader (A++)“, „Driver (A+)“,
„Performer (B)“, „Transitioner (C-)“ und „Challenged (C--)“ für
die untersuchten PARCs steht.

Die Ergebnisse der Analyse unterstützen portfolio-bezogene Entscheidungen etwa zu Investitionen, Forschung & Entwicklung und Mergers & Aquisitions.

Hier können Sie eine Kurzfassung der Methodik herungerladen.

Ergebnisse 2020

Die Auswertung aller erfassten PARCs bündeln wir in einer strukturierten Bewertung der Nachhaltigkeitsperformance unseres Portfolios, ausgedrückt in den Kategorien „Leader (A++)“, „Driver (A+)“, „Performer (B)“, „Transitioner (C-)“ und „Challenged (C--)“.

Bis Ende 2020 haben wir 326 PARCs, die den kompletten Chemieumsatz für das Geschäftsjahr 2019 abdecken, analysiert. Die wichtigsten Folgerungen sind:

  • Evonik erzielt 90 Prozent ihres Umsatzes mit Produkten und Lösungen, die hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung mindestens auf Marktniveau liegen (Kategorien „Leader“, „Driver“ und „Performer“).
  • 35 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaftet Evonik mit Produkten und Lösungen, die hinsichtlich ihres ausgeprägten positiven Nachhaltigkeitsprofils über oder sogar deutlich über Marktniveau liegen (Kategorien „Leader“ und „Driver“). Das sind unsere „Next Generation Solutions“.

Ziel 2021 ff.

Unser Anspruch ist, den Anteil unserer „Next Generation Solutions“ am Portfolio auch in den kommenden Jahren bei mindestens 35 Prozent zu halten. Damit bekräftigen wir unseren Unternehmenszweck „Leading Beyond Chemistry to improve life, today and tomorrow“ in der Gesamtbetrachtung und -bewertung unserer Produkte und Lösungen entlang ihres gesamten Lebenszyklus und in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales.

LIfe-Cycle Management

Einen Schwerpunkt unserer Nachhaltigkeitsanalyse bilden ökobilanzielle Betrachtungen. Die hohe Expertise und umfassende operative Vernetzung unserer internen Life-Cycle-Management- Gruppe trägt maßgeblich dazu bei, das Wissen von Evonik um die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit kontinuierlich zu erweitern. Dazu bedienen wir uns eines breiten Spektrums ökobilanzieller Analysen. Die Ergebnisse wollen wir künftig für gezielte Verbesserungen nutzen, etwa für produktscharfe Maßnahmen zur Minderung unseres Carbon Footprints oder zur Verbesserung des Wassermanagements an unseren weltweiten Standorten.