Wertschöpfungskette & Produkte
Rohstoffe
Wir beziehen wegen unseres umfangreichen Produktportfolios eine Vielzahl unterschiedlicher Rohstoffe. Für Rohstoffe, deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse ist, haben wir strategische Beschaffungskonzepte und Managementsysteme implementiert.
Nachwachsende Rohstoffe
Evonik verwendet in ihren Produktionsprozessen vor allem Dextrose und Saccharose, die als Substrate bei der fermentativen Herstellung von Aminosäuren eingesetzt werden. Natürliche Fette und Öle sowie deren Derivate finden Anwendung sowohl zur Herstellung von Rohstoffen für die Kosmetik-, Wasch- und
Reinigungsmittelindustrie als auch zur Herstellung von technischen Hilfsmitteln. In der Rohstoffbeschaffung zählen nachwachsende Rohstoffe zu den „kritischen Rohstoffen“ – insbesondere im Hinblick auf die Versorgungssicherheit. Daher werden diese einer gesonderten Betrachtung unterzogen. Wir sind bestrebt, den Anteil nachwachsender Rohstoffe überall da zu erhöhen, wo es aus technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten sinnvoll ist. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von nachwachsenden Rohstoffen für unsere Kunden sowie in der öffentlichen Diskussion tauschen
sich unsere Fachleute in dem internen Expert Circle „Nachwachsende Rohstoffe“ zu diesem Thema aus.
Der Anteil nachwachsender Rohstoffe sank 2019 auf 7,9 Prozent der Rohstoffbasis (Vorjahr: 9,7 Prozent). Dies ist zurückzuführen auf einen verringerten Zuckereinsatz von Animal Nutrition am Standort Blair (Nebraska, USA).
Palmöl
Ölpalmplantagen können mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung verbunden sein. Evonik engagiert sich vor diesem Hintergrund für die Verwendung von nachhaltigem Palmöl in der Lieferkette. Dabei setzen wir auf international anerkannte Zertifizierungsstandards. Seit 2010 sind
wir Mitglied im Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO). Ergänzend hierzu hat unser Geschäftsgebiet Care Solutions in Zusammenarbeit mit seinen Kunden weitere Lieferkettenkriterien wie Rückverfolgbarkeit bis zur Palmölplantage oder -mühle definiert. Strategie, Ziele und Maßnahmen – wie beispielsweise die Palmöl-Roadmap von Evonik – werden konzernintern in unserem Expert Circle erörtert. Wir veröffentlichen
unsere Aktivitäten und Ziele zur Förderung nachhaltigen Palmöls im jährlichen RSPO-Fortschrittsbericht. Evonik nutzt in ihrer Produktion Palm- und Palmkernöl sowie deren Derivate – unter anderem zur Herstellung von Inhaltsstoffen für die Kosmetik- und Konsumgüterindustrie. Derzeit sind bereits 20 Palmöl verarbeitende Standorte nach RSPO-Standard Mass Balance (MB) und Segregated (SG) zertifiziert. Damit entspricht
die Organisationsstruktur dieser Standorte den RSPO-Vorgaben – eine Grundvoraussetzung für den kontinuierlichen Umstieg auf zertifizierte Einsatzstoffe. In Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten bauen wir unser Portfolio mit zertifizierten Produkten weiter aus
Konfliktmineralien
Nach dem Dodd-Frank-Act müssen an der US-Börse gelistete Unternehmen offenlegen, ob in ihren Produkten potenzielle Konfliktmineralien enthalten sind. Hierbei handelt es sich um mineralische Rohstoffe aus der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarländern, die häufig zur Finanzierung bewaffneter Konflikte benutzt werden. Außerdem werden bei der Gewinnung von Konfliktmineralien oft Menschenrechte verletzt. Evonik ist nicht an den US-Börsen gelistet und somit nicht gesetzlich verpflichtet, den Berichtspflichten der US-Börsenaufsicht nachzukommen. Trotzdem sehen wir es als unsere Verantwortung an, eine Überprüfung der Herkunft von infrage kommenden Stoffen bei bestehenden Lieferanten durchzuführen. Außerdem verlangen wir im Rahmen der Qualifizierung von neuen Lieferanten einen entsprechenden Herkunftsnachweis. Im Jahr 2019 haben wir über 2.000 neue Lieferanten überprüft und konnten keinen Bezug von Konfliktmineralien feststellen.