Die neue Anlage zur Produktion von Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen in Blair, Nebraska.
Die neue Anlage zur Produktion von Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen in Blair, Nebraska.
Pressemitteilung
Unternehmen
10. Juli 2019

Einzigartige Anlage startet Produktion von Omega-3-Fettsäuren für nachhaltige Lachszucht

Nach nur zweijähriger Bauzeit nimmt ein Joint Venture von Evonik und dem niederländischen Unternehmen DSM in den USA eine einzigartige Produktionsanlage in Betrieb.

  • Weltgrößte fermentative Herstellung aus natürlichen Meeresalgen im US-Bundesstaat Nebraska
  • Beitrag zur nachhaltigen Tierernährung und zum Erhalt der Artenvielfalt in den Meeren
  • Wichtiger Beitrag zur strategischen Weiterentwicklung des Evonik-Wachstumskerns Animal Nutrition
  • Investitionsvolumen von 200 Millionen US-Dollar

Essen / Blair. Nach nur zweijähriger Bauzeit nimmt ein Joint Venture von Evonik und dem niederländischen Unternehmen DSM in den USA eine einzigartige Produktionsanlage in Betrieb: Sie ermöglicht die fermentative Herstellung von speziellen Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen für die Zucht von Lachsen.

Die beiden Mutterkonzerne des 50:50-Gemeinschaftsunternehmens Veramaris haben zu gleichen Teilen insgesamt 200 Millionen US-Dollar in den Bau der Anlage in Blair, Nebraska, investiert. Mit dem dort gewonnenen Algenöl können anfänglich rund 15 Prozent des jährlichen Bedarfs der weltweiten Lachszuchtindustrie an den beiden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA auf nachhaltige Weise abgedeckt werden. Das eigens hierfür von Evonik und DSM entwickelte Verfahren ermöglicht erstmals die Herstellung von EPA und DHA für die Ernährung von Lachsen ohne den Einsatz von Fischöl aus Wildfisch.

„Mit Veramaris haben wir die Kompetenzen zweier starker Partner vereint, um auf innovative Weise zur gesunden Ernährung der Weltbevölkerung beizutragen, die nicht zu Lasten des Lebens in unseren Ozeanen geht“, sagt Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik. Feike Sijbesma, Vorstandsvorsitzender von DSM, betont: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir zusammen mit Evonik einen Meilenstein erreicht haben, der das Blatt wenden kann: Durch Veramaris sind wir in der Lage, die Abhängigkeit der Aquakulturindustrie von der begrenzten Ressource Fischöl für die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren zu verringern. Das passt perfekt zu unserer Strategie, uns den großen globalen Herausforderungen zu stellen und gleichzeitig wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Wert für alle unsere Stakeholder zu schaffen.“

Mit mehr als 40 Standorten für Produktion sowie Forschung und Entwicklung ist Nordamerika für Evonik eine strategisch bedeutende Region mit hohem Wachstumspotential. Neben der regionalen Bedeutung adressiert Evonik mit dieser Investition auch einen von vier strategischen Wachstumskernen des Konzerns: Animal Nutrition (Tierernährung). Daneben konzentriert das Unternehmen seine Investitionen auf Smart Materials, Specialty Additives sowie Health & Care.

Mit Veramaris kommt das Geschäftsgebiet Animal Nutrition auf dem Weg zum ganzheitlichen und innovativen Systemanbieter für gesunde Tierernährung und nachhaltige Tierhaltung einen wesentlichen Schritt voran. Das Joint Venture ergänzt dabei nicht nur das Portfolio des Geschäftsgebietes, sondern bildet zusammen mit den Aktivitäten im Bereich Precision Livestock Farming die wichtigsten Säulen bei der weiteren Entwicklung des Bereichs Animal Nutrition.

Die Produktion des Algenöls von Veramaris basiert auf dem natürlichen Algenstamm Schizochytrium, den DSM in die Partnerschaft mit Evonik eingebracht hat. Die gemeinsame Stammentwicklung bis zur kommerziellen Produktionsreife und die gemeinsame Prozessentwicklung waren die Grundlagen für die neue Produktionsanlage, für deren Bau in Blair Evonik die Verantwortung übernommen hat. Evonik produziert dort bereits seit vielen Jahren fermentativ Biolys®, die Aminosäure L-Lysin. Der Produktionskomplex nutzt dabei Synergieeffekte bei Infrastruktur, Technologie und Personal. Hinzu kommt das über Jahrzehnte erworbene Know-how in der großvolumigen Fermentation, das Evonik in Blair einsetzt.

Jährlich werden rund 16 Millionen Tonnen Wildfisch zur Herstellung von Fischmehl und Fischöl gefangen, die als Bestandteile im Futter für die Aquakultur eingesetzt werden. Durch den Zusatz von Aminosäuren von Evonik und moderne Fütterungskonzepte ist es der Tierernährungsindustrie bereits gelungen, den Anteil des Fischmehls im Fischfutter erheblich zu senken. Das Algenöl von Veramaris ermöglicht es nun, auch den Fischölanteil zu reduzieren, ohne dass dabei der Omega-3-Fettsäuregehalt im Fisch sinkt.

Das Algenöl von Veramaris leistet damit nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Aquakultur, sondern unterstützt auch eine gesunde menschliche Ernährung. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind essenzielle Fettsäuren, die der Mensch nur über die Nahrung aufnehmen kann. Sie tragen zum Erhalt der Gesundheit von Gehirn, Herz und Augen bei.

Informationen zum Konzern

Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Der Fokus auf attraktive Geschäfte der Spezialchemie, kundennahe Innovationskraft und eine vertrauensvolle und ergebnisorientierte Unternehmenskultur stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Sie sind die Hebel für profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Evonik ist in über 100 Ländern der Welt aktiv und profitiert besonders von seiner Kundennähe und seinen führenden Marktpositionen. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete das Unternehmen in den fortgeführten Aktivitäten mit mehr als 32.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 13,3 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €.

Über Nutrition & Care

Das Segment Nutrition & Care wird von der Evonik Nutrition & Care GmbH geführt und trägt dazu bei, Grundbedürfnisse des Menschen zu erfüllen. Dazu gehören Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs ebenso wie in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Das Segment erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 mit rund 8.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,6 Milliarden €.

Rechtlicher Hinweis

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