Software ermittelt 3D-Druckbarkeit von Bauteilen, ideale Materialien und Kosten
Software ermittelt 3D-Druckbarkeit von Bauteilen, ideale Materialien und Kosten
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3D-Druck

Investment in Start-Up unterstützt industriellen 3D-Druck

Evonik Venture Capital investiert in ein israelisches Software-Start-up, das Industrieunternehmen bei der Einführung des 3D-Drucks unterstützt.

Die Software von Castor Technologies prüft die Druckbarkeit eines Bauteils, das ideale Druckmaterial und ermittelt Produktionskosten sowie Vorlaufzeiten. Das hilft Herstellern bei der Entscheidung, ob und wie sie 3D-Druck auf ihre Produktionsprozesse anwenden können. Mit dieser Investition erhält Evonik die Möglichkeit, künftig auch Dienstleistungen anzubieten, die Kunden erlauben, die Druckbarkeit ihrer Bauteile zu testen.

„Castor positioniert sich in einem attraktiven Bereich des 3D-Druck-Marktes und hilft Unternehmen, die mit der Einführung der Technologie verbundenen Hürden zu überwinden", sagt Bernhard Mohr, Leiter von Evonik Venture Capital. „Die Beteiligung ergänzt unser bestehendes Portfolio an 3D-Druck-Aktivitäten perfekt und ist unsere zweite Investition in Israel, einem der aktivsten Start-up-Ökosysteme der Welt.“

Unterstützung industrieller Hersteller bei Einführung des 3D-Drucks

Das Castor Technologies Team (© Castor Technologies).
Das Castor Technologies Team (© Castor Technologies).

In diese Partnerschaft wird Evonik seine Expertise im Bereich Druckmaterialien einbringen und Castor dabei unterstützen, die Software als Plattform für eine Vielzahl von Branchen zugänglich zu machen. Evonik verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von 3D-Druckmaterialien. Mit der Software von Castor haben Kunden die Möglichkeit, die Bauteile zu identifizieren, die mit Materialien wie Hochleistungspolymer-Pulvern und Filamenten gedruckt werden könnten. Evonik bietet zudem eine breite Palette von Additiven an, mit denen die Materialeigenschaften verändert werden können, etwa um Fließeigenschaften eines Materials zu verbessern oder das fertige Teil robuster zu machen.

„Durch die Software wird der großflächige Einsatz des 3D-Drucks im kommerziellen Maßstab möglich“, sagt Thomas Große-Puppendahl, Leiter des Innovationswachstumsfeldes Additive Manufacturing bei Evonik. „Dadurch erhalten wir bessere Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden."

Castor mit Sitz in Tel Aviv wurde 2017 von Omer Blaier, Elad Schiller und David Calderon gegründet. Kunden sind Maschinenbauer aus der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik und der Logistik, die bislang traditionelle Produktionsmethoden wie Spritzguss anwenden.

Erweiterung des 3D-Druck-Geschäfts um Serviceleistungen

Die Software des Start-ups ist eine Ergänzung zu CAD-Lösungen (Computer Aided Design). Kunden können mithilfe ihrer vorhandenen CAD-Datei große Baugruppen oder mehrere Einzelteile gleichzeitig analysieren lassen. Die Software führt eine umfassende technische und wirtschaftliche Analyse durch. So lässt sich ermitteln, ab wann Additive Manufacturing gegenüber traditionellen Herstellungsmethoden wirtschaftlich ist. Anhand einer Kostenanalyse kann der Kunde dann entscheiden, ob der 3D-Druck eine für ihn geeignete Fertigungsmethode ist, die Kosten und Zeit spart.

„Unsere Vision ist es, den Herstellern das Tor zum industrielle 3D-Druck zu öffnen”, sagt Omer Blaier, Vorstandsvorsitzender von Castor. „Die Expertise von Evonik im Bereich Polymere für den 3D-Druck kombiniert mit der Fähigkeit von Castor, unerfüllte Bedürfnisse in Materialeigenschaften zu identifizieren, ist die richtige Kombination, um die Produkte unserer Kunden zu verbessern.”

Zu den Investoren der aktuellen Finanzierungsrunde zählen neben Evonik auch die Chartered Group sowie TAU Ventures, der Venture-Arm der Universität Tel Aviv.

Evonik Venture Capital sichert dem Konzern den Zugang zu disruptiven Technologien und innovativen Geschäftsmodellen und unterstützt die digitale Transformation. Hierfür hat Evonik Anfang 2019 seinen zweiten Venture Capital Fonds mit einem Volumen von 150 Millionen Euro aufgelegt und damit das verwaltete Volumen an Wagniskapital auf 250 Millionen Euro ausgeweitet.

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