Standort Marl
14. Juli 2016

Chemiepark Marl feierte 106 Ausgebildete

Berufs- und Arbeitswelt verändert sich mit hoher Geschwindigkeit

Marl, 14. Juli 2016. 106 junge Menschen aus dem Chemiepark Marl haben ihre Lehren gezogen und die letzte Hürde der Berufsausbildung erfolgreich gemeistert. 55 beendeten ihre Ausbildung sogar ein halbes Jahr früher. Unter den Ausgebildeten sind 23 Chemikanten, 13 Chemielaboranten, elf Anlagenmechaniker, acht Elektroniker für Automatisierungstechnik, zwei Verfahrensmechaniker, eine Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft, vier Fachkräfte Schutz und Sicherheit, zwei Fachinformatiker Systemintegration, 27 Industriekaufleute, davon zwölf mit Studium, zwölf Kaufleute für Bürokommunikation, je eine Hotel- und Restaurantfachfrau sowie zwei Umschüler der Arbeitsagentur, die den Beruf des Chemikanten bzw. der Chemikantin erlernt haben.

Kleiner werdende Abschlussjahrgänge an den allgemeinbildenden Schulen und steigende Studienanfängerzahlen sind mittlerweile auf dem Ausbildungsmarkt spürbar. „Vielleicht noch nicht so sehr im Ruhrgebiet, da in unserer Region der Strukturwandel noch im Gange ist“, meinte Antonius Kappe, Leiter naturwissenschaftlich-technische Ausbildung von Evonik.

„Mittlerweile bleiben jedoch auch in unserer Region schon eine Reihe von Ausbildungsplätzen unbesetzt – und dies, obwohl mit vielen Kampagnen für die duale Ausbildung geworben wird. In den kommenden Jahren wird aber auch bei uns die Entwicklung einsetzen, die bereits viele Regionen besonders im Süden und Osten der Bundesrepublik schon heute erreicht hat.“

Die Berufs- und Arbeitswelt verändere sich mit hoher Geschwindigkeit, wie die Debatten rund um Industrie 4.0, Automatisierung und Digitalisierung zeigten. „Für die Erwerbstätigen stellen diese Entwicklungen eine stete Herausforderung dar, weil die Berufe sich verändern, manche verschwinden und manche neue entstehen.“

Kappe appellierte an die Ausgebildeten, sich immer dessen bewusst zu sein, „dass die rasante Änderung der Anforderungen in der Berufswelt auch Sie treffen wird!“ Sie sollten die Möglichkeiten der Weiterbildung nutzen, sei es betrieblich im Unternehmen oder privat an öffentlichen Einrichtungen.

Nach wie vor hohe Bewerberzahlen, die ganz konkret die Ausbildung im Chemiepark Marl erreichten, zeigten das hohe Ansehen unserer Ausbildung. „Die Popularität unserer Ausbildung ist aber nur möglich, weil am Standort seit vielen Jahren alle Unternehmen an einem Strang ziehen. So gratulieren wir am heutigen Tag neben Auszubildenden der Evonik-Gesellschaften auch jungen Menschen, die den Gesellschaften Ineos Phenol Gladbeck, ISP Marl (Ashland), Sasol Germany, Synthomer Deutschland und der VESTOLIT GmbH angehören. Gemeinsam stellen wir uns der Herausforderung, die Ausbildungsordnungen der verschiedenen Berufe nicht nur umzusetzen, sondern dabei auch noch besonders gute Leistungen zu erzielen.“

Berufliche Bildung durch aktives Ausbilden zu unterstützen sei und bleibe aus Sicht der Unternehmen im Chemiepark eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. „Wir müssen um so viel besser, innovativer und produktiver sein wie wir teurer als andere Länder und Standorte sind. Und dies geht allein mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Standort-Unternehmen. Wir verfügen in der gesamten Branche über ein hohes Qualifikationsniveau entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“

Mit der Gesamtnote „eins“ beendeten die Prüfung die Industriekaufleute Daniel Gemballa, David Kösters, Katharina Sander und Mira Murach, Jackline Bohlen, Katrin Schlüter, Laura Dahlhaus, Lea Gühnemann und Melina Dahlhaus, IK mit Studium, Miriam Willems, Fachinformatikerin für Systemintegration, die Chemielaboranten Lars Kerkhoff, Maren Müller, Marten Olenik und Vanessa Pierick, die Elektroniker für Automatisierungstechnik Dominik Kressert, Rico Eggenkemper, Sascha Kirsch und Tim Tratz sowie Anlagenmechaniker David Siegwart.

In einem Prüfungsteil „sehr gut“ waren Mariel Matschke und Elisa Wesselbaum, Kauffrauen für Bürokommunikation, die Chemikant/innen Jeannine Ißleib, Fabian Meister und Jacqueline Scheinfeld, die Chemielaboranten Jannik Herbst, Florian Nattkamp und Maximilian Roccaro sowie Patrick Clemens und Jan Weber, Elektroniker für Automatisierungstechnik.

Sehr gut: Die Gesamt-Einserkandidatinnen und –kandidaten, eingerahmt von Volker Kemper, kaufmännischer Ausbildungsleiter (links), Katja Venghaus, Abteilungsleiterin Berufsbildung IHK Nord-Westfalen, Betriebsrat Torsten Terwort und Antonius Kappe, Leiter naturwissenschaftlich-technische Ausbildung, auf einen Blick.