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Summende Nachhaltigkeit: Der erste Evonik-Bienenhonig ist da

Pünktlich zum Weltbienentag am 20. Mai liefern rund 60.000 neue Mitarbeiterinnen am Evonik-Standort Darmstadt den ersten Blütenhonig. Der Imker zeigt sich von der Menge der großartigen Frühtracht-Ernte „total überrascht“ und lässt das süße Evonik-Gold jetzt vorschriftsmäßig im Labor prüfen.

„Der erste Schleudergang war ein ganz besonderer Moment. Golden im Farbton, geschmacklich sehr lecker mit einer Nuance nach Orange.“ Udo Drees gerät ins Schwärmen, wenn er über den ersten Honig von Evonik in Darmstadt spricht. Der Hobby-Imker geht von 40 bis 50 Kilogramm Frühtrachthonig aus, den die Bienen am Rande des Werkes produziert haben. Im Umkreis von rund drei Kilometern befruchten die fleißigen Insekten die Blüten der Obstbäume – und setzen damit die Grundlage für leckere Kirschen und Äpfel in der Nachbarschaft des Evonik-Werks.

Imker Drees, der sich mit den Gegebenheiten in Darmstadt bestens auskennt, war von Beginn des Bienen-Projekts guter Dinge, dass das „süße Evonik-Gold“ auch tatsächlich produziert und vor allem gut schmecken wird, schließlich „fühlen sich die Bienen seit ihrem Einzug im vergangenen Jahr an ihrem neuen Arbeitsplatz ausgesprochen wohl.“ Dafür ist auch die Umgebung verantwortlich: So besteht die Honig-Manufaktur der gut sechszigtausend Bienen aus zwei Bienenbehausungen, so genannten Bienenbeuten, inmitten eines 20 Quadratmeter großen Plätzchens im äußersten Osten des 16 Hektar großen Werks.

Begünstigend wirkte sich das nahezu optimale Wetter für die reichhaltige Erntemenge des Honigs aus: Einem milden Winter folgte ein warmer Frühling der für ausreichend Tracht, sprich Bienenfutter, sorgte, hierdurch konnte sich das Bienenvolk sehr schnell vergrößern. Viel Sonnenschein mit hohen Temperaturen im April und wenig Regen schaffte beste Voraussetzungen für jede Menge süßes Gold.

Warum Bienen so wichtig sind

Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die Menschheit. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als World Bee Day ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft auch die Erkenntnis über den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Biene. Ihre großartigen Leistungen begegnen uns jeden Tag: Bienen sorgen für unsere Nahrung und Gesundheit. Ihre Bauwerke und ihr Sozialverhalten sind für uns Innovationstreiber in Technik und Informatik. Kaum ein Tier begleitet die Entwicklung der Menschen so lange wie die Biene. Langfristig können der Schutz und Nutzen der Bienen dazu beitragen Armut und Hunger zu verringern sowie eine gesunde Umwelt und Artenvielfalt zu erhalten. Nun sind die Bienen in Gefahr und damit auch die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung.

75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten. Die Wabenbauweise der Bienen ist aus Flug- und Fahrzeugbau nicht mehr wegzudenken. Die hocheffiziente Sammelweise der Arbeiterinnen eines Bienenvolks ist beispielsweise Vorbild in Logistikprozessen, Computerprogrammen und sozialen Netzwerken.

Ohne Bestäubung durch Bienen keine Früchte und keine Samen. Rund 80% aller hiesigen Wild- und Nutzpflanzen werden durch Bienen bestäubt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass an jedem dritte Happen, den wir essen, Bienen beteiligt waren. Durch ihre Spezialisierung bestäuben Wildbienen Pflanzen, die die Honigbienen aufgrund ihres Körperbaus nicht bestäuben können oder links liegen lassen. Für eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen braucht es neben den Honigbienen auch eine artenreiche Wildbienenfauna.

Bienen und Nachhaltigkeit

Die Bestäubung ist unverzichtbar für das Funktionieren von Ökosystemen. Diese Ökosysteme und die in diesen Lebensräumen vorkommenden Organismen sorgen u. a. für Sauerstoff, sauberes Wasser, regulieren das Klima und liefern Nahrungs- und Heilmittel, sogenannte Ökosystemleistungen.
Durch ihre Bestäubungsleistung kommt ihnen eine tragende Rolle bei der Sicherung biologischer Vielfalt und von Nahrung für Säugetiere, Vögel und andere Lebewesen – und letztlich auch für die Menschen – zu, bestätigt der UN-Weltbiodiversitätsrat IPBES. Eine nachhaltige Landwirtschaft wäre ohne Bienenbestäubung undenkbar. Obst- und Gemüsearten, Samen, Nüsse und Ölpflanzen von Bienen bestäubt, tragen wesentlich für unsere gesunde Ernährung bei, da sie uns lebenswichtige Vitamine und Mineralien liefern.

Bienenbestäubte Exportgüter wie Kaffee, Kakao, Baumwolle und Holz sind wichtig für zahlreiche Entwicklungsländer. Ihre Produktion bietet Arbeit und Einkommen für Millionen von Menschen. Technische Innovationen beispielsweise im Flugzeugbau und Medizintechnik kopieren Bienenwaben. Das komplexe Verhalten von Bienen findet aber auch in Software oder Kommunikationsnetzen ihre Anwendung und ist somit auch für die Wirtschaft in Industrieländern bedeutsam.

Bestäuber sind seit jeher auch eine Inspirationsquelle in der Kunst, Musik, Literatur und auch Religion. Ob als Höhlenmalerei, Musikstück, Gedicht oder Bibelgleichnis, Bienen sind ein Teil unseres Kulturerbes und inspirieren uns zu Neuem.

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