Investor Relations
8. November 2022

Wirtschaftliche Eckdaten: 3. Quartal 2022

Evonik behauptet sich im dritten Quartal in schwierigem Umfeld

 

Vor dem Hintergrund einer deutlich schwächeren Konjunktur hat sich Evonik im dritten Quartal solide behauptet.

  • Umsatz steigt dank höherer Preise
  • Ausblick für 2022 bestätigt
  • Kostensenkungen für 2023

 

Essen. Vor dem Hintergrund einer deutlich schwächeren Konjunktur hat sich Evonik im dritten Quartal solide behauptet. Obwohl die verkauften Mengen zurückgingen, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund von Preiserhöhungen um 26 Prozent auf 4,88 Milliarden €. So konnten die gestiegenen variablen Kosten erfolgreich weitergegeben werden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) gab um lediglich 5 Prozent auf 615 Millionen € nach.

„Trotz des zunehmend schwierigen Umfelds bleiben wir zuversichtlich, unseren Ausblick für das Gesamtjahr erreichen zu können“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. „Zugleich bereiten wir uns für das kommende Jahr auf eine Rezession vor.“ Entsprechende Maßnahmen, etwa Einschränkungen bei Dienstreisen und Messeauftritten sowie beim Einsatz von externen Beratern oder Disziplin bei Neu- und Ersatzeinstellungen sollen dazu beitragen, die Kosten im dreistelligen Millionenbereich zu senken. Die Maßnahmen sind dabei bewusst flexibel und dezentral gestaltet, um auf das volatile wirtschaftliche Umfeld reagieren zu können. 

Den Ausblick für das bereinigte EBITDA bestätigt Evonik in der Spanne von 2,5 Milliarden € bis 2,6 Milliarden €. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr nun bei 18,5 Milliarden € liegen.

Den Free Cashflow, im ersten Halbjahr noch mit 106 Millionen € negativ, konnte Evonik deutlich steigern. Im dritten Quartal lag dieser bei 288 Millionen €. „Wir haben hier einiges erreicht und das vierte Quartal sollte nochmal besser werden,“ sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Wir arbeiten hart daran, unser Ziel einer Cash Conversion Rate von etwa 30 Prozent zu schaffen.“

Die eigene Energieversorgung hat Evonik derweil unabhängiger von Erdgas gemacht. Am größten Standort in Marl kann das neu gebaute Gaskraftwerk inzwischen mit dem Flüssiggas LPG betrieben werden. Zugleich sichert der verlängerte Betrieb des dortigen Kohlekraftwerks die Stromerzeugung. Weitere Standorte reduzieren ebenfalls ihren Gasverbrauch.

Evonik macht sich darüber hinaus unabhängiger von fossilen Brennstoffen: Das Spezialchemieunternehmen bezieht ab 2026 vom Energieversorger EnBW über ein Power Purchase Agreement 100 Megawatt Grünstrom aus dem neuen Windpark He Dreiht in der deutschen Nordsee. Dadurch kann der Konzern dann rund ein Viertel seines Strombedarfs in Europa durch Windkraft decken. Den entsprechenden Vertrag mit EnBW hat Evonik vergangene Woche unterzeichnet.

Auch den Umbau des Portfolios und die Konzentration auf die Spezialchemie treibt Evonik konsequent voran. Im August trennte sich der Konzern von seinem Geschäft mit Betainen in den USA. Kürzlich folgte der Verkauf des Geschäfts mit TAA-Derivaten.

Evonik investiert weiterhin gezielt in eigenes Wachstum: In Mobile, Alabama, errichtet der Konzern für 150 Millionen € eine neue Anlage zur Herstellung von Methylmercaptan, ein wichtiges Zwischenprodukt für Methionin. In Lafayette im Bundesstaat Indiana startet in Kürze der Bau einer neuen Produktionsanlage für pharmazeutische Lipide, die vor allem für Anwendungen der mRNA-Medizin benötigt werden. In der Slowakei baut der Konzern eine neue Anlage zur Produktion von biobasierten Rhamnolipiden.

 

Entwicklung in den Divisionen
 

Specialty Additives:
In der Division Specialty Additives stieg der Umsatz im dritten Quartal um 19 Prozent auf 1,11 Milliarden € aufgrund spürbar höherer Verkaufspreise durch die Weitergabe der gestiegenen variablen Kosten sowie positiver Währungseinflüsse. Die Verkaufsmengen waren rückläufig. Die Produkte für die Bau- und Beschichtungsindustrie sowie für erneuerbare Energien erzielten infolge erfolgreicher Preisanhebungen spürbar höhere Umsätze. Der Umsatz der Additive für Polyurethanschäume und langlebige Konsumgüter nahm ebenfalls vor allem preisbedingt zu. Bei Additiven für den Automobilbereich gab es zudem leicht höhere Verkaufsmengen. Mit einem Anstieg beim bereinigten EBITDA von 8 Prozent auf 243 Millionen € erwirtschaftete die Division ein robustes Ergebnis.

Nutrition & Care:
In der Division Nutrition & Care nahm der Umsatz im dritten Quartal um 14 Prozent auf 1,06 Milliarden € zu, ebenfalls aufgrund deutlich höherer Verkaufspreise und positiver Währungs­einflüsse. Die Mengen gingen dagegen vor allem aufgrund rückläufiger Nachfrage aus der Tierfuttermittelindustrie zurück. Im Gesundheits- und Pflegebereich konnte Evonik den Umsatz dank einer ungebrochen positiven Entwicklung bei Wirkstoffen für kosmetische Anwendungen ausweiten. Das bereinigte EBITDA fiel um 23 Prozent auf 148 Millionen €.

Smart Materials:
Der Umsatz der Division Smart Materials wuchs im dritten Quartal um 26 Prozent auf 1,26 Milliarden €. Der Anstieg resultierte aus deutlich höheren Verkaufspreisen und positiven Währungs­einflüssen bei nahezu stabilen Mengen. Die anorganischen Produkte erzielten dank deutlich angehobener Verkaufspreise zur Weitergabe der gestiegenen variablen Kosten einen wesentlich höheren Umsatz. Der Umsatz des Bereichs Polymers lag ebenfalls spürbar über dem Vorjahreswert. Die Verkaufsmengen waren in beiden Bereichen nahezu stabil. Das bereinigte EBITDA lag mit 177 Millionen € auf der Höhe des Vorjahreswertes.

Performance Materials:
In der Division Performance Materials stieg der Umsatz im dritten Quartal um 15 Prozent auf 903 Millionen € bei rückläufigen Verkaufsmengen. Gegenüber dem sehr starken zweiten Quartal normalisierte sich die Lage bei Produkten des C4-Verbunds, der Umsatz lag leicht über dem Vorjahr. Bei Superabsorbern stiegen die Umsätze durch höhere Verkaufspreise deutlich. Das bereinigte EBITDA ging infolge geringerer Produktmargen um 24 Prozent auf
74 Millionen € zurück.

 

 

 

Informationen zum Konzern

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 15 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,38 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 33.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.