Investor Relations
10. Juli 2023

Vorläufige Finanzkennzahlen: 2. Quartal 2023

Zweites Quartal nur leicht über erstem – wirtschaftliches Umfeld bleibt schwierig

Evonik hat heute vorab vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht.

 

  • Bereinigtes EBITDA im 2. Quartal mit 430 bis 450 Millionen € leicht über Vorquartal
  • Erholung langsamer als erwartet bei unverändert sehr schwacher Nachfrage
  • Angepasste Prognose für 2023 unterstellt keine Belebung im zweiten Halbjahr mehr

 

Essen. Evonik hat heute vorab vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Das Unternehmen erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen 430 und 450 Millionen €. Damit hat sich das Ergebnis im Vergleich zum ersten Quartal (409 Millionen €) leicht verbessert. Ergebnisstützend wirkten sich dabei die strikten Einsparmaßnahmen aus. Durch die ausgebliebene wirtschaftliche Belebung blieb die Entwicklung aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das bereinigte EBITDA um etwa 40 Prozent.

„Im Laufe des ersten Quartals hatte es in unseren Geschäften Anzeichen für eine Erholung im weiteren Jahresverlauf gegeben“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstands. „Leider ist diese Erholung im Mai und Juni um einiges schwächer ausgefallen, als wir erwartet hatten. Unsere eingeleiteten Sparmaßnahmen konnten zwar einen deutlicheren Rückgang verhindern. Aber die Weltwirtschaft lahmt, und das bekommen auch wir zu spüren.“

Die Nachfrage blieb im zweiten Quartal über alle Endmärkte hinweg sehr schwach, der Lagerabbau bei den Kunden setzte sich fort. Insgesamt verharrten die verkauften Mengen auf dem sehr niedrigen Niveau des Vorquartals. Vor allem in den Spezialchemie-Geschäften gelang es Evonik gleichwohl, die Preise größtenteils stabil zu halten.

Die konjunkturelle Entwicklung schlug sich auch im Konzernumsatz nieder. Dieser wird im zweiten Quartal bei knapp 4 Milliarden € erwartet.

Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 hatte Evonik frühzeitig begonnen, ergebnissichernde Maßnahmen zu implementieren. Durch Nicht-Nachbesetzung freiwerdender Stellen, Disziplin beim Einsatz von externen Dienstleistern und Einschränkungen bei Reisekosten wird das Unternehmen im laufenden Jahr 250 Millionen € einsparen. Die Effekte aus diesen Maßnahmen werden im zweiten Halbjahr weiter hochlaufen.

„Auch beim Free Cashflow müssen wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen. Unsere Investitionsauszahlungen und das Nettoumlaufvermögen werden wir noch weiter reduzieren“, sagt Finanzvorstand Maike Schuh.

Bei den Investitionsauszahlungen hat Evonik angesichts der anhaltend schwachen Nachfrage weitere Verschiebungen und Kürzungen bei kleineren Kapazitätserweiterungen und Projekten vorgenommen und erwartet nun für das Gesamtjahr 2023 ein Niveau von etwa 850 Millionen €. Bereits zu Beginn des Jahres hatte Evonik das Investitionsbudget von 975 auf 900 Millionen € gekürzt.

„Derart schwache Absatzmengen haben wir lange nicht erlebt, über solch einen langen Zeitraum vielleicht noch nie“, sagt Kullmann. „Wir haben uns frühzeitig vorbereitet und setzen entsprechende Maßnahmen nun noch konsequenter um. Unseren bisherigen Ausblick werden wir dennoch nicht mehr erreichen können.“

Evonik unterstellt nun eine anhaltend schwache Nachfrage ohne jegliche Erholung über das gesamte zweite Halbjahr hinweg und erwartet damit für das Gesamtjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden €. Bislang lag die Spanne bei 2,1 bis 2,4 Milliarden €, wobei das Unternehmen zuletzt lediglich das untere Ende anvisiert hatte.

Der Umsatz wird nun zwischen 14 und 16 Milliarden € erwartet (bisher: 17 bis 19 Milliarden €). Evonik hält daran fest, dass sich die Cash Conversion Rate in diesem Jahr in Richtung des Zielwertes von etwa 40 Prozent entwickeln wird (2022: 32 Prozent). Der ursprünglich angepeilte absolut höhere Free Cashflow wird mit dem niedrigeren operativen Ergebnis jedoch nicht zu erreichen sein.

Vollständige Zahlen veröffentlicht Evonik wie geplant am 10. August 2023.

 

Entwicklung in den Divisionen

Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2023 konnte Specialty Additives leicht zulegen (erwartetes EBITDA Q2 2023: etwa 200 Millionen €). Die Endkundennachfrage ist zwar weiterhin auf einem schwachen Niveau, das erste Quartal war aber zusätzlich geprägt von einem starken Lagerabbau bei Kunden insbesondere aus der Coatings-Industrie.

Auch Performance Materials konnte das Ergebnis durch eine verbesserte Ergebnislage in den Produkten MTBE und Superabsorber sequenziell leicht steigern (EBITDA Q2 2023: etwa 45 Millionen €).

Nutrition & Care verzeichnete ein gegenüber dem Vorquartal erneut niedrigeres Ergebnis (EBITDA Q2 2023: etwa 70 Millionen €). Während die Nachfrage anzog, fiel der Methioninpreis noch einmal leicht, für das dritte Quartal ist nun aber eine Stabilisierung erkennbar. Die zu Beginn des Jahres eingeleitete Anpassung des Betriebsmodells für Aminosäuren wird bereits in diesem Jahr erste positive Effekte in Höhe von etwa 30 Millionen € liefern. Insgesamt sind Einsparungen von etwa 200 Millionen € bis 2025 geplant.

Das Ergebnis von Smart Materials (EBITDA Q2 2023: etwa 120 Millionen €) wurde vor allem durch einen geplanten Wartungsstillstand beim Hochleistungskunststoff Polyamid 12 belastet. Die Kosten für die Anlagenrevision sowie die durch den Stillstand fehlenden Mengen hatten einen negativen Effekt in Höhe von 40 Millionen € im Vergleich zum ersten Quartal. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Wartungsarbeiten stehen ab Juli nun sowohl die erste als auch die neue, zweite Anlage für den weiteren Hochlauf zur Verfügung.

Die Bereiche Technology & Infrastructure/Other wiesen im Vergleich zum Vorquartal ein deutlich verbessertes Ergebnis aus (EBITDA Q2 2023: etwa +5 Millionen €). In diesen mitarbeiterstärksten Bereichen hatten die Sparmaßnahmen sowie die Auflösung von Bonusrückstellungen den größten Effekt.

 

Informationen zum Konzern

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 18,5 Mrd. € und ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,49 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 34.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.