Pressemitteilung
Unternehmen
9. Mai 2023

Konjunkturschwäche prägt schwieriges erstes Quartal

  • Bereinigtes EBITDA sinkt um 44 Prozent auf 409 Mio. €
  • Gewinnprognose bestätigt; eher am unteren Ende der Spanne
  • Standort Lülsdorf erfolgreich verkauft

 

Essen. Nach einem schwierigen ersten Quartal bestätigt Evonik die Ziele für das laufende Jahr. „Der Jahresauftakt war alles andere als schön. Er war sogar noch etwas weniger schön, als wir ohnehin schon befürchtet hatten“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. „Im Laufe des ersten Quartals zeichnete sich jedoch eine Erholung ab: Sowohl im Februar als auch im März konnten wir ein höheres Ergebnis als im Vormonat ausweisen.“ 

Das erste Quartal war geprägt durch eingetrübte wirtschaftliche Aktivität und schwache Nachfrage, wobei die Kunden besonders in den ersten Wochen des neuen Jahres weiterhin Lagerbestände abbauten. Insgesamt fiel der Umsatz um 11 Prozent auf 
4,0 Milliarden €. Die Absatzmengen gaben um 14 Prozent nach. Höhere Preise konnten Inflationseffekte kompensieren und einen Teil der verlorenen Volumina ausgleichen. Das bereinigte EBITDA sank um 44 Prozent auf 409 Millionen Euro. 

Der Free Cashflow erreichte trotz der schwachen Ergebnisentwicklung 21 Millionen €. „Um unsere Cashflow-Ziele in diesem Jahr zu erreichen, sind weitere Anstrengungen nötig“, sagt Maike Schuh, seit 1. April Finanzvorständin. „Wir brauchen viel Disziplin im Umgang mit unserem Umlaufvermögen und bei den Investitionen. Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen und zeigen, dass wir auch in einem schwierigen Umfeld bestehen können.“

Für das Gesamtjahr geht Evonik davon aus, eher das untere Ende der Prognosespanne von 2,1 bis 2,4 Milliarden € beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) erreichen zu können. Gründe hierfür sind vor allem sinkende Preise beim Tierfutterzusatz Methionin sowie bei den Produkten des C4-Verbunds.

Unbeirrt von den aktuellen Herausforderungen treibt Evonik die Schärfung des Portfolios voran. Als erster Schritt des Verkaufs der Division Performance Materials wurde der Standort Lülsdorf südlich von Köln abgegeben. Der Verkauf des Bereichs Superabsorber läuft: Potenzielle Bieter wurden im März angesprochen und der Prozess schreitet planmäßig voran.  

Auch die Sparmaßnahmen durch weniger externe Berater, strengere Reisevorschriften sowie Disziplin bei Neueinstellungen tragen erste Früchte. Der Großteil der angestrebten Einsparungen in Höhe von 250 Millionen Euro wird allerdings erst im weiteren Jahresverlauf realisiert werden.

Derweil nimmt die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie Fahrt auf. In den USA begann Evonik im März mit dem Bau einer neuen Anlage im Weltmaßstab für pharmazeutische Lipide, die in der mRNA-Medizin benötigt werden. Eine korrespondierende Produktion für klinische Mengen hatte Evonik kurz zuvor in Hanau eingeweiht. In Österreich hat Evonik im Februar eine neue Anlage für Gasseparationsmembrane in Betrieb genommen. 

Entwicklung der Chemie-Divisionen

Specialty Additives: In der Division Specialty Additives verringerte sich der Umsatz um 12 Prozent auf 921 Millionen € aufgrund geringerer Absatzmengen. Die Verkaufspreise konnten durch Weitergabe der höheren Rohstoff- und Energiekosten angehoben werden. Die Produkte für die Bau- und Beschichtungsindustrie erzielten einen spürbar geringeren Umsatz. Der Umsatz der Additive für Polyurethanschäume sowie langlebige Konsumgüter ging ebenfalls vor allem mengenbedingt zurück. Bei den Additiven für den Automobilbereich wurden die Mengenrückgänge von anziehenden Verkaufspreisen ausgeglichen, wodurch der Umsatz etwa stabil blieb. Das bereinigte EBITDA lag mit 168 Millionen € um 33 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 24,0 Prozent im Vorjahresquartal auf 18,2 Prozent zurück.

Nutrition & Care: In der Division Nutrition & Care nahm der Umsatz um 15 Prozent auf 886 Millionen € ab. Ursächlich hierfür waren deutlich geringere Absatzmengen. Das Betriebsmodell der Business Line Animal Nutrition wird angepasst, wodurch das Geschäft mit Aminosäuren wieder wettbewerbsfähiger und profitabler wird. Die weiterhin fallenden Preise für Methionin illustrieren die Dringlichkeit dieser Maßnahme. Der Umsatz war hier deutlich rückläufig. Die Produkte für den Gesundheits- und Pflegebereich erzielten dagegen bei geringeren Mengen anziehende Verkaufspreise und daher nur leicht unter Vorjahr liegende Umsätze. Das bereinigte EBITDA verringerte sich aufgrund der niedrigeren Mengen, der Preisrückgänge bei den essenziellen Aminosäuren sowie höherer Rohstoffkosten um 66 Prozent auf 76 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge fiel von 21,4 Prozent im ersten Quartal 2022 auf 8,6 Prozent.

Smart Materials: Der Umsatz der Division Smart Materials nahm um 7 Prozent auf 1.188 Millionen € ab aufgrund geringerer Verkaufsmengen. Die Verkaufspreise stiegen insbesondere durch die Weitergabe höherer Rohstoffkosten. Die anorganischen Produkte erzielten infolge rückläufiger Nachfrage einen deutlich geringeren Umsatz. Die höheren Verkaufspreise spiegeln die gestiegenen variablen Kosten wider. Die in Marl neu geschaffenen Produktionskapazitäten für die Hochleistungspolymere PA12  trafen auf starke Nachfrage im Markt. Das Geschäft verzeichnete daher eine erfreuliche Entwicklung. Das bereinigte EBITDA verringerte sich vor allem infolge der geringeren Mengen sowie der gestiegenen Rohstoffkosten um 23 Prozent auf 164 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge nahm von 16,5 Prozent auf 13,8 Prozent ab.

Performance Materials: In der Division Performance Materials ging der Umsatz um 16 Prozent auf 707 Millionen € zurück. Ursächlich hierfür waren geringere Mengen und Preise. Das Geschäft mit Produkten des C4-Verbunds verzeichnete eine rückläufige Mengennachfrage bei nachgebenden Preisen, wodurch der Umsatz deutlich fiel. Der Umsatz der Superabsorber erhöhte sich bei verbesserten Verkaufspreisen.

Das bereinigte EBITDA ging vor allem infolge des Mengenrückgangs um 55 Prozent auf 37 Millionen € zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge fiel von 9,7 Prozent auf 5,2 Prozent.
 

Informationen zum Konzern

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 18,5 Mrd. € und ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,49 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 34.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.