Moderator Sven Scharnhorst, 2.v.l., spricht mit den Workshop-Leitenden über die Inhalte ihrer Veranstaltungen: Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung von Minderheiten und Zivilcourage standen im Fokus.
Moderator Sven Scharnhorst, 2.v.l., spricht mit den Workshop-Leitenden über die Inhalte ihrer Veranstaltungen: Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung von Minderheiten und Zivilcourage standen im Fokus.
Pressemitteilung
Hanau
12. Juli 2024

MUTausbruch: Evonik fördert Zivilcourage bei Azubis

Evonik sucht den Dialog mit jungen Menschen, um bei ihnen das Bewusstsein und den Einsatz für Demokratie zu stärken. 

Konzernarchivarin Doris Eizenhöfer legte bei ihrem Vortrag den Schwerpunt auf die Aufarbeitung der Firmengeschichte im Nationalsozialismus. 
Konzernarchivarin Doris Eizenhöfer legte bei ihrem Vortrag den Schwerpunt auf die Aufarbeitung der Firmengeschichte im Nationalsozialismus. 

Unter dem Motto "MUTausbruch" hat Evonik eine Initiative gestartet, die bundesweit Azubis im ersten Ausbildungsjahr dazu ermutigt, für demokratische Werte einzustehen und Zivilcourage zu zeigen. Im Industriepark Wolfgang nahmen im Juli etwa 120 Auszubildende aus den Standorten Hanau, Darmstadt, Steinau und Dossenheim an der Veranstaltung teil.

„Evonik ist als Unternehmen Teil der Gesellschaft und engagiert sich bewusst für Demokratie, Dialog und Vielfalt und gegen Hass, Hetze und Intoleranz. Mit der Initiative wollen wir unsere Auszubildenden ermutigen und bestärken, für Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit. Denn Demokratie ist nicht einfach da – sie ist ein wertvolles Privileg, das oft erst hart erkämpft werden musste. Auch in Deutschland braucht die Demokratie mutige Demokraten“, sagt Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, über die Hintergründe der Initiative.

Das Spezialchemieunternehmen bietet seinen Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres bereits seit 2017 jährlich MUTausbruch“-Veranstaltungen an. Inhalte und Formate ändern sich dabei Jahr für Jahr. In diesem Jahr spiegeln sich in den Themen auch aktuelle gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen: Es geht um den Zustand unserer Demokratie und um Gefahren, die ihr drohen.

Auch der Firmengeschichte wird dabei Raum gegeben. Evonik-Archivarin Doris Eizenhöfer beleuchtete die Verstrickungen der Vorgängerunternehmen in das Nazi-Regime und betonte die Bedeutung der historischen Aufarbeitung: "Wir müssen unsere Vergangenheit kennen, denn sie ist Teil unserer Identität und lehrt uns, wachsam zu bleiben und eine klare Haltung zu zeigen, wenn demokratiefeindliche Strömungen an Kraft gewinnen."

Standortleiterin Kerstin Oberhaus forderte auf, Zivilcourage zu zeigen. Auch wenn es manchmal schwerfalle, spontan zu reagieren, könne man zumindest Missfallen äußern, wenn populistische, falsche oder diskriminierende Aussagen getätigt würden.
Standortleiterin Kerstin Oberhaus forderte auf, Zivilcourage zu zeigen. Auch wenn es manchmal schwerfalle, spontan zu reagieren, könne man zumindest Missfallen äußern, wenn populistische, falsche oder diskriminierende Aussagen getätigt würden.

In Workshops, geleitet von Expertinnen und Experten des Jüdischen Museums Frankfurt und der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, setzten sich die Auszubildenden mit Themen wie antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung von Minderheiten und Zivilcourage auseinander.

Die angehende Industriekauffrau Naomi findet es richtig und wichtig, dass sich Evonik stark macht für die Demokratie: „Das Unternehmen ist doch eine wichtige Instanz, die dabei hilft, Aufklärung zu leisten, über das, was gerade schief läuft.“

Auch Adrian, Auszubildender von Umicore, betont, dass Hass auf Minderheiten nicht mehr ignoriert werden kann und dass die Gesellschaft gegensteuern muss. „Die Veranstaltung und den Workshop fand ich spannend, lehr- und hilfreich.“

Die abschließende Diskussionsrunde offenbarte tiefgreifende Erkenntnisse der Teilnehmenden über die anhaltende Präsenz von Antisemitismus und Rassismus sowie die Notwendigkeit, sich für diskriminierte Menschen stark zu machen.

Standortleiterin Kerstin Oberhaus schloss die Veranstaltung mit einem Appell an die Einhaltung der Menschenwürde: „Jeder Mensch hat ein Gefühl für seine eigene Würde, wenn man dieses Gefühl auf andere Menschen überträgt, ist es gar nicht so schwierig, gut miteinander umzugehen.“