Die Zahlen sprechen für sich: Laut dem europäischen Branchenverband CONEBI wächst die Fahrradindustrie stetig, von einem Jahresumsatz von fünf Milliarden Euro vor über 20 Jahren auf rund 15 Milliarden in 2019. Eine Entwicklung, die durch die Pandemie noch einmal befeuert wurde. Vor allem der Markt rund um E-Bikes boomt: Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr 43,4 Prozent mehr von ihnen verkauft, wie der Zweirad-Industrie-Verband berichtet. Schließlich passen die E-Bikes zum Zeitgeist: Sie ermöglichen es, Strecken ohne viele Mitreisende schnell zurückzulegen und sind zugleich nachhaltiger und klimaschonender als viele herkömmliche Transportmittel.

Herzstück der E-Fahrräder sind die Batterien. Insbesondere in Lithium-Ionen-Batterien können die pyrogenen Metalloxide AEROXIDE® von Evonik ihre Stärke ausspielen: Als keramische Beschichtung eines Separators, der in den Batterien Kathode und Anode voneinander trennt, sorgen sie auch bei Wärmeentwicklung für thermische Stabilität und tragen mit dazu bei, einen Kurzschluss zu verhindern. Außerdem unterstützen AEROXIDE® eine höhere Zyklusfestigkeit, also die Anzahl, wie häufig eine Batterie aufgeladen werden kann. „Die Metalloxide helfen, die Sicherheit, Nutzbarkeit und Leistungsfähigkeit der Batterie zu verbessern“, fasst Frank Menzel, Direktor Anwendungstechnik Spezialoxide, zusammen.

Die Langlebigkeit der Komponenten ist ein weiterer Faktor bei den hochpreisigen E-Bikes. Hightech-Kunststoffzahnräder haben dank der besseren Reibungs- und Verschleißeigenschaften der Polyetheretherketon-Formmasse VESTAKEEP® PEEK einen geringeren Abrieb als herkömmliche Metallzahnräder – und sind zugleich leichter und geräuschärmer. Eigenschaften, die dazu führen, dass der Hochleistungskunststoff auch in Teilen von Lagern verbaut werden kann. „Für uns ist das Segment der E-Bikes ein wachsender Markt. Wir sehen viel Bewegung und schätzen das Potential relativ hoch ein“, erklärt Dr. Steffen Kanzler, Marketing Manager Europa VESTAKEEP® Transportation

Während die Pandemie im Breiten-Radsport für einen Boom gesorgt hat, waren viele Corona-Monate für Radprofis eine echte Durststrecke voller ausgefallener Wettkämpfe. Jetzt besteht die Hoffnung auf eine Saison, die zumindest mit Einschränkungen wieder anlaufen kann. Um Bestzeiten zu erzielen, spielt insbesondere das Gewicht der Räder für die Profis eine große Rolle, damit die Energie, die der Rennfahrer erzeugt, nicht verloren geht. Hersteller im Profi-Segment fertigen Fahrradfelgen, die weniger als 1.000 Gramm pro Laufradsatz wiegen – dank einer Deckschicht aus Carbon und einem Kern aus dem Hartschaum ROHACELL®, den Evonik bereits seit den 1970ern in Darmstadt produziert.

Die Deckschicht besteht aus Fasern und Harz. Während des Baus ist das Harz flüssig und muss unter Druck und Wärme ausgehärtet werden, um in die richtige Form zu kommen. „Je höher der Druck und die Temperatur ist, umso besser ist die Qualität der Deckschicht“, erklärt Felix Goldmann, ROHACELL® Market Segment Manager Lifestyle. „ROHACELL® ist besonders temperatur- und druckbeständig, so dass ich bei sehr geringer Dichte des Schaumkerns eine sehr gute, robuste Deckschicht erzeuge – die eben trotzdem leicht bleibt.“

So wichtig die inneren Werte eines Fahrrads auch sind: Schlussendlich spielt auch die Optik eine Rolle. Insbesondere eine matte Lackierung macht das Rad zum Hingucker. Dabei kommt die sphärische Kieselsäure SPHERILEX® zum Zug: Als Teil des Pulverlacks verbessern die gleichmäßig runden Partikel die Härte der Beschichtung, während der Lack flexibel bleibt. Der Fahr- wird somit auch zum optischen Genuss.