Investor Relations

NACHHALTIG INVESTIEREN (SRI)

Evonik-Positionen

Unser Bestreben, Produktionsabfälle weiter zu verringern, folgt einem klaren Prinzip: Abfälle sind in erster Linie zu vermeiden, andernfalls stofflich zu verwerten oder zur Energiegewinnung zu nutzen und erst als dritte Option sicher zu beseitigen. Evonik setzt mit diesem Prinzip die fünfstufige, in der EU gesetzlich geltende Abfallhierarchie um. Als Spezialchemieunternehmen erforschen und entwickeln wir zudem Lösungen zum mechanischen und chemischen Recycling.

Unser Ziel ist, im Zeitraum 2021 bis 2030 die spezifische Produktionsabfallmenge bezogen auf die Produktionsmenge um 10 Prozent zu senken. Erreichen wollen wir dies durch ein breites Spektrum an Maßnahmen an unseren Produktionsstandorten, die unter anderem im Rahmen des Projekts EAGER identifiziert wurden. Zudem haben wir unsere Arbeiten an einem Abfallmanagementsystem fortgesetzt.

Biodiversität gehört zu den 15 wesentlichen Themen von Evonik. Wir sind uns bewusst, dass unsere Geschäfte Chancen und Risiken in Bezug auf die Biodiversität bergen. Dies umfasst unter anderem den Verlust bzw. die Bewahrung der biologischen Vielfalt an Land und im Meer, einschließlich mikrobieller Organismen. Unterbrechungen von Lieferketten und den Stillstand unserer Produktion durch den Verlust von Biodiversität und geschädigte Ökosysteme gilt es zu vermeiden.

Ausgangspunkte für unsere Beschäftigung mit der Biodiversität sind klassische Umweltthemen – wie Emissionen in Gewässer und die Luft sowie das verantwortungsvolle Wasser- und Abfallmanagement –, über die wir regelmäßig berichten. Darüber hinaus adressieren wir in der Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte folgende Aspekte der Biodiversität: Wasser, Eutrophierung, Versauerung, Landnutzung (land use), Verwendung nachwachsender Rohstoffe, Emissionen von kritischen und persistenten Chemikalien sowie Mikroplastik. Unsere Beiträge zur Erhaltung der Biodiversität bündeln wir in der Sustainability Focus Area „Safeguard Ecosystems".

Besonderes Augenmerk richtet Evonik auf die Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette. Seit 2008 berichten wir eine umfassende Treibhausgasbilanz – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Entsorgung der Produkte. Maßgebliche Kenngröße ist der sogenannte „Carbon Footprint“, der „CO2e-Fußabdruck“. Bilanziert werden direkte Energie- und Prozessemissionen von Evonik (Scope 1), Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme (Scope 2) sowie ausgewählte vor- und nachgelagerte Emissionen (Scope 3). Dazu zählen Emissionen aus der Herstellung eingekaufter Rohstoffe, Dienstleistungen und Anlagegüter, energiebedingte Emissionen außerhalb von Scope 1 und Scope 2, Emissionen aus eingehenden und ausgehenden Transporten, aus der Entsorgung von Abfällen, durch Geschäftsreisen und Pendeln der Mitarbeiter, durch den Energiebedarf von Bürogebäuden sowie Emissionen aus Nutzung, Entsorgung und Recycling verkaufter Produkte. Methodisch erfolgt die Bilanzierung in enger Anlehnung an den GHG Protocol Standard des World Resources Institute (WRI) und des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) sowie an die Guidance for Accounting & Reporting Corporate GHG Emissions in the Chemical Sector Value Chain des WBCSD.

Die Bekämpfung des Klimawandels – eines unserer wesentlichen Themen – und Extremwetterereignisse sind eine große gesellschaftliche Herausforderung, der auch wir uns stellen. Die Reduzierung sämtlicher klimarelevanter Emissionen und sonstiger Einflüsse auf die Umwelt durch unsere Geschäftstätigkeit treiben wir weiter voran. Um den Auswirkungen des Klimawandels aktiv zu begegnen, haben wir uns 2022 neue ambitionierte Ziele gesetzt. Darüber hinaus ist die Reduzierung unserer CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) in der Vorstands- und Managementvergütung verankert. Bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen wir einen CO2-Preis als zusätzliche Planungsprämisse. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette arbeiten wir, oft gemeinsam mit Lieferanten und Kunden, an innovativen und emissionssenkenden Lösungen. Zudem haben wir im Berichtsjahr angefangen, an einem Climate Transition Plan zu arbeiten. Der größte Hebel zu THG-Minderungen liegt in unserer eigenen Produktion. Daneben leisten viele unserer Next Generation Solutions – im Vergleich zu konventionellen Alternativen – dazu einen positiven Beitrag in der Anwendung.

Im Jahr 2022 hat Evonik sich zur Science Based Target initiative (SBTi) bekannt. SBTi ist eine Partnerschaft von CDP, United Nations Global Compact, World Resources Institute und World Wide Fund for Nature. Die Initiative definiert und fördert Best Practices im Bereich der wissenschaftsbasierten Zielsetzung und bewertet entsprechende Ziele von Unternehmen auf unabhängiger Basis. Inzwischen ist sie zum international anerkannten Standard geworden.

Unser übergeordnetes Scope-1- und Scope-2-Ziel sieht eine Reduktion der entsprechenden Emissionen um 25 Prozent im Zeitraum 2021 bis 2030 vor. Darüber hinaus hat Evonik sich unter anderem dazu bekannt, im gleichen Zeitraum die Scope-3-Emissionen in den Upstream-Kategorien sowie der Downstream-Kategorie „Transport und Distribution“ um 11 Prozent 1 zu reduzieren.

Im Jahre 2010 hat der US-amerikanische Kongress mit dem Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act, Sektion 1502 ein Gesetz verabschiedet, das unter anderem dazu beitragen soll, die gewalttätigen Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo und angrenzenden Staaten zu beenden, indem die Finanzierung dieser Konflikte durch Rohstoffgewinnung und –handel beendet wird.

Unternehmen, die an US-Börsen gelistet sind, müssen dem Gesetz gemäß offenlegen, inwiefern ihre Produkte sog. Konfliktmineralien (Tantal, Zinn, Gold sowie Wolfram) enthalten. Insbesondere ist der US-Börsenaufsicht ein Bericht vorzulegen, ob Konfliktmineralien für die Produktion eingesetzt werden und ob diese aus den betroffenen Ländern stammen.

Evonik Industries AG ist nicht an den US-Börsen gelistet und somit nicht gesetzlich verpflichtet, den Berichtsanforderungen der US-Börsenaufsicht nachzukommen.

Gleichwohl kommt Evonik als verantwortlich handelndes Unternehmen seiner Sorgfaltspflicht hinsichtlich Konfliktmineralien in der Lieferkette nach, um seine Kunden bei Berichtspflichten zu unterstützen. Daher hat Evonik veranlasst, eine Due Diligence zu Konfliktmineralien im Konzern durchzuführen, um zu prüfen, ob relevante Mineralien zum Einsatz in der Produktion gelangen und – falls notwendig – aus welchen Lieferquellen diese stammen.

Update 2023
Nach Abschluss unserer Prüfungen können wir nach bestem Wissen und Gewissen feststellen, dass Evonik zur Herstellung seiner Produkte keine Konfliktmineralien verwendet und dass in seinen Produkten keine Konfliktmineralien enthalten sind. 

Menschenrechte zu respektieren, ist ein zentrales Element unternehmerischer Verantwortung. Wir stellen uns den daraus erwachsenden Verpflichtungen überall im Unternehmen und entlang der Wertschöpfungs-kette entsprechend unseren Einflussmöglichkeiten. Evonik verfügt über mehrere Instrumente, Verhaltens-grundsätze und Leitlinien, die die Wahrung unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten gewährleisten sollen.

Der Rahmen, in dem wir uns bei unserer Geschäftstätigkeit bewegen, ist im Verhaltenskodex, der für alle Beschäftigten verbindlich ist, definiert. Dieser wird durch die Grundsatzerklärung Menschenrechte und die Global Social Policy ergänzt.Alle drei  stehen – wie auch unsere Werte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität – für ein von ethischen Prinzipien geleitetes Handeln.

Die Beachtung und Umsetzung der genannten Policies durch alle Mitarbeiter fördern wir durch konzernweite Schulungen und Trainings.

Mit unserem Beitritt zum Global Compact haben wir uns verpflichtet, die zehn Prinzipien des Global Compact umzusetzen. Diese beziehen sich auf Menschen- und Arbeitsrechte, sowie einen vorbeugenden Umweltschutz und Maßnahmen gegen Korruption.

Darüber hinaus hat sich Evonik zur Einhaltung der „Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen", der „OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen“ sowie der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verpflichtet.

Sicherheit hat bei Evonik Vorrang vor Umsatz und Gewinn. Wir haben seit vielen Jahren eine Sicherheitskultur etabliert, die eine kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse und Systeme ermöglicht. Darüber hinaus hat betrieblicher Gesundheitsschutz einen hohen Stellenwert.

Unser Engagement umfasst Spenden und Sponsoring-Aktivitäten unter besonderer Berücksichtigung des Unternehmenszwecks von Evonik „Leading beyond chemistry – to improve life, today and tomorrow“. Als Sponsor beteiligen wir uns nur an Projekten und Initiativen, die auf den Markenkern von Evonik einzahlen und eine gesellschaftliche Haltung ausdrücken. Daneben wollen wir weltweit zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung an unseren Standorten beitragen.  

Unsere operativen Einheiten unterstützen gemäß unserer Spenden- als auch unserer Sponsoringrichtlinie eigene Projekte mit Bezug zu ihren jeweiligen Geschäften und Nachbarschaften. Insgesamt konzentrieren wir unsere Engagements auf die Bereiche Soziales, Bildung & Wissenschaft, Kultur und Sport.  

Darüber hinaus leistet Evonik auf vielfältige Weise Beiträge für die Gesellschaft.

Bei der Erfüllung der steuerlichen Pflichten ist sich Evonik der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Im Rahmen ihrer weltweiten Aktivitäten befolgen daher Evonik und ihre Mitarbeiter jederzeit die einschlägige nationale Steuergesetzgebung. Die Erfüllung der steuerlichen Pflichten ist Teil des sog. „House of Compliance“. Zweck des „House of Compliance“ ist es, konzernweit Mindeststandards für Compliance Management Systeme zu definieren.
Zur Willensbildung, zum Erfahrungsaustausch und zur Koordination der gemeinsamen Aktivitäten gibt es das Compliance Komitee, das sich aus den verantwortlichen Leitern der einzelnen Fachbereiche und dem Leiter der Revision zusammensetzt.

Compliance:
Festgeschriebene Arbeitsabläufe und Prozesse dienen der ausnahmslosen Erfüllung von steuerlichen Pflichten. Für die Steuerangelegenheiten von Evonik ist die interne Steuerabteilung zuständig. Auf Anfrage wird sie von externe Beratern unterstützt. Zur Einhaltung der bestehenden nationalen und grenzüberschreitenden steuerrechtlichen Bestimmungen wurden eine Steuerrichtlinie verabschiedet sowie diverse steuerliche Verfahrensanweisungen implementiert. Dabei sorgt die Steuerabteilung für die konsequente Umsetzung der Richtlinie und der Verfahrensanweisungen.

Steuerrisikomanagement:
Das Steuerrisikomanagement von Evonik ist Teil des konzernweiten internen Chancen- und Risikomanagements.

Transferpreise:
Die Verrechnungspreise stehen im Einklang mit der Geschäftsstrategie von Evonik. Die Allokation des wirtschaftlichen Erfolges erfolgt auf Basis des wirtschaftlichen Erfolges m jeweiligen Land. Evonik hält sich an die internationalen Steuerstandards, dabei wird der Fremdvergleichsgrundsatz angewandt.

Steuervergünstigungen:
Im Bewusstsein der Verantwortung zur gesetzeskonformen steuerlichen Pflichterfüllung ist Evonik bestrebt, legale Steuervergünstigungen in Anspruch zu nehmen. Dies geschieht jedoch nur, soweit sie im Einklang mit operativen Geschäftsentscheidung stehen. Bei Evonik werden “aggressive Steuerstrategien”, die lediglich auf Steuervermeidung angelegt sind, abgelehnt und bei Geschäftsvorhaben sowohl der Wortlaut als auch der Geist der Gesetze berücksichtigt.

Transparenz:
Im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs mit der aktuellen Steuerlage pflegt Evonik eine offene und transparente Kommunikation mit Behörden. Das Verhältnis zwischen Evonik und den Steuerbehörden bzw. Verwaltungen basiert auf gegenseitigem Vertrauen und einem offenen Dialog. Evonik strebt erhöhte Klarheit an sowie die stetige Rechtssicherheit in steuerlichen Angelegenheiten. In Übereinstimmung mit den einschlägigen nationalen Bestimmungen legt Evonik alle relevanten Fakten und Umstände offen.

Steuerstrategie UK

Gemäß Paragraf 19, Schedule 19, Finance Act 2016 ist Evonik zur Veröffentlichung der Steuerstrategie UK verpflichtet.

Für die Herstellung chemischer Produkte ist die Verfügbarkeit von Wasser nahezu unverzichtbar. Eingesetzt wird es unter anderem unmittelbar bei der Synthese von Produkten oder zur sicheren Prozessführung als Kühlwasser. Der Ressource Wasser kommt eine hohe Bedeutung zu. Sie muss zum Schutz und Erhalt verantwortungsbewusst genutzt werden.

Evonik verwendet Wasser möglichst sparsam und arbeitet daran, die Emissionen weiter zu verringern. Im Berichtsjahr haben wir uns ein neues Wasserziel gesetzt: Im Zeitraum 2021 bis 2030 wollen wir die spezifische Süßwasserentnahme bezogen auf die Produktionsmenge um 3 Prozent senken. Erreicht werden soll dies durch ein weites Spektrum an Maßnahmen an den Produk­tionsstandorten.