Nachhaltigkeit

Lieferkettenmanagement 

Unsere Einkaufsorganisation soll die Versorgungssicherheit für die Herstellung von Evonik-Produkten langfristig gewährleisten und Wettbewerbsvorteile für die operativen Geschäfte sichern. Neben wirtschaftlichen Belangen sind in unserer Beschaffungsstrategie auch Kriterien wie Gesundheit, Qualität, Sicherheit, Soziales und Umweltschutz verankert.

Einkaufsmanagement

Unser Einkauf ist global organisiert und umfasst den direkten (Rohstoffe, Logistik und Packmittel) und indirekten Einkauf (technische sowie allgemeine Guter und Services). Beide sind wiederum in strategische und operative Beschaffungstätigkeiten unterteilt. Der globale Einkauf wird aus Deutschland heraus geleitet – unterstützt durch die regionalen Einheiten in Asien, Nord- und Sudamerika.

Einkaufsorganisation von Evonik

Qualifizierung und Bewertung von Lieferanten

Die Qualifizierung und Bewertung unserer Lieferanten stellen  einen integralen Bestandteil unseres nachhaltigen Lieferkettenmanagements dar. Im Rahmen der Qualifizierung neuer Lieferanten wird die Einhaltung unseres Verhaltenskodex für Lieferanten überprüft. Bei der Lieferantenbewertung legen wir besonderes Augenmerk auf unsere strategischen Lieferanten sowie Lieferanten strategischer Rohstoffe. Als strategische Lieferanten bzw. Rohstoffe sind solche definiert, die in Abstimmung mit den operativen Einheiten aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für den Geschäftserfolg identifiziert worden sind. Das kann sich beispielsweise auf Schlüsselrohstoffe oder auch Single-Source-Situationen beziehen. Wir arbeiten konsequent sowohl am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen als auch an der Qualifizierung neuer Lieferanten. Dabei verfolgen wir in Ergänzung zu unserem Verhaltenskodex für Lieferanten einen Ansatz, der 

sowohl eigene Assessments und Audits als auch die Überprüfung von Lieferanten im Rahmen der Initiative Together for Sustainability (TfS) umfasst. 

Von unseren Lieferanten erwarten wir, dass sie unsere Grundsätze teilen und in jeder Hinsicht korrekt handeln, also ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, ihren Geschäftspartnern, der Gesellschaft und der Umwelt gerecht werden. Im Rahmen eines fairen gegenseitigen Geschäftsverständnisses strebt Evonik stets an, offene Rechnungen innerhalb der vereinbarten Zahlungsbedingungen zu begleichen. Dabei werden rund 90 Prozent der Rechnungswerte innerhalb von 60 Tagen beglichen. Die Aufnahme einer Lieferbeziehung beginnt mit der Qualifizierung. Wir nutzen hierzu insbesondere einen Qualifizierungsprozess, der auf den in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten festgelegten Werten basiert. Die Überprüfung möglicher Risikofaktoren umfasst neben Qualität, Umweltschutz, Sicherheit, Gesundheit und Energiemanagement auch die Themen Korruptionsbekämpfung, Cyber Security, Arbeits- und Sozialstandards (Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen) sowie Menschenrechte (Zwangs-, Pflicht- oder Kinderarbeit), Konfliktmineralien und Verantwortung in der Lieferkette. Sämtliche Angaben werden online erfasst und in einer Qualifizierungsmatrix bewertet. Bei der Erstprüfung findet eine Landerund keine gesonderte Betriebsstättenbetrachtung statt. Die Werte und Erwartungen aus unserem Lieferantenkodex werden über die allgemeinen Einkaufsbedingungen an alle Lieferanten kommuniziert. Im Jahr 2023 haben wir 1.440 Lieferanten als neue Lieferanten überprüft. Dies entspricht einem Anteil von über 85,2 Prozent der neuen Lieferanten. Erfolgreich abgeschlossene TfS-Assessments können ebenfalls als Qualifizierungsnachweis herangezogen werden. Insgesamt folgt die Bewertung von Lieferanten einem Ansatz zur Erfassung und Quantifizierung von Risikofaktoren, um diese zu beheben. 

Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 1.548 Lieferanten überprüft. Dies ergibt sich aus den von TfS sowie den von Evonik direkt durchgeführten Audits, Assessments und Lieferantenqualifizierungen. 

Die gleiche Sorgfalt verwenden wir auf die Bewertung bestehender Lieferantenbeziehungen. Neben der jährlichen Bewertung aller signifikanten Lieferantenbeziehungen findet eine detaillierte Überprüfung strategischer Lieferanten statt. 

Lieferantenqualifizierung und -bewertung

Verantwortung in der Lieferkette 

Die Prozesse hinsichtlich der Bewertung und Qualifizierung von Lieferanten haben wir im Berichtsjahr weiter verbessert. Dies beinhaltet in besonderem Mase die Risikobetrachtung von Lieferanten bzgl. menschenrechtlicher Anforderungen. Zudem wurde die Rohstoffrisikobetrachtung verfeinert, indem regionale und geopolitische Abhängigkeiten genauer als zuvor betrachtet werden. So können wir in einem volatilen Umfeld schneller reagieren. Im Zuge der validierten SBTi-Ziele wurde die Kommunikation an unsere Lieferanten weiter ausgebaut und auf die hohe Bedeutung von Product Carbon Footprints für eine nachhaltige Geschäftsbeziehung hingewiesen. Zudem haben wir die Product Carbon Footprints als mögliches Entscheidungskriterium im Einkaufsprozess etabliert und in die Vergabeentscheidung mit aufgenommen. Dies geht einher mit einer transparenten Kommunikation an unsere signifikanten Lieferanten, dass wir spätestens Ende 2025 die Bereitstellung von Daten bezüglich des CO2-Fusabdrucks (Product Carbon Footprint) ihrer Produkte erwarten. In Bezug auf unsere Klimaziele haben wir basierend auf der im Oktober 2022 veröffentlichten Richtlinie zur einheitlichen Berechnung von Product Carbon Footprints in der TfS-Initiative den nächsten wichtigen Schritt getan.